Der Garten im Juni – das ist jetzt zu tun
Im Juni steht der Ziergarten bereits in voller Blüte, die Farben scheinen vor unseren Augen förmlich zu explodieren. Auch die ersten Obst- und Gemüsesorten können bereits geerntet werden.
Am 21. Juni ist der kalendarische Sommerbeginn, genießen Sie also die ersten offiziellen Sommerabende in Ihrem Garten!
Blattläuse 1fach clever bekämpfen
Leider ist der Juni aber auch die Zeit, in der es sich die Blattläuse auf unseren Pflanzen gutgehen lassen und sich an dem süßen Pflanzensaft gütlich tun. Sie haben zwar viele Feinde – ein einziger Marienkäfer kann zum Beispiel über 100 Blattläuse pro Tag ver“tilgen“ – allerdings sind diese häufug noch nicht in ausreichender Zahl aktiv, um den Blattläusen Herr zu werden.
Da die Blattläuse mit bloßem Auge zu erkennen sind, können Sie – solange die Ausbreitung noch überschaubar ist – händisch von den Blättern abgestreift werden.
Bei geringem Befall reicht es auch oft schon, die Pflanzen kräftig am besten mit dem Gartenschlauch ohne Aufsatz mit Wasser abzuspülen.
Nimmt die Anzahl der Blattläuse jedoch überhand oder sind mehrere Pflanzen stark befallen, müssen andere Maßnahmen her. Es muss nicht immer die Chemiekeule sein, im Handel sind auch viele biologisch abbaubare Mittel zur wirksamen Bekämpfung erhältlich.
Oder Sie stellen Ihre Sprühlösung 1fach clever selbst her:
- Seifenlösung: 1 Liter Wasser mit 15ml Schmierseife und 15ml Brennspiritus
- Waschnüsse-Brühe: zehn Waschnüsse in 1 Liter Wasser auskochen
- Brennessel-Sud: zwei Handvoll Brennesselblätter mit 1 Liter Wasser mischen und 24 Stunden ziehen lassen. Die Mischung dann aufkochen, abseihen und einen Spritzer Essig dazugeben
- Kaffeesatz: 80g Kaffeesatz mit 1 Liter Wasser aufkochen. Abseihen und einen Spritzer Essig dazugeben
Füllen Sie die Mischungen in eine Sprühflasche und besprühen Sie die Blattunterseiten der betroffenen Pflanzen regelmäßig alle 2-3 Tage mit der Lösung, bis die Blattläuse verschwunden sind. Achtung: sprühen Sie nicht bei sehr hohen Tagestemperaturen! Die Lösungen wirken dann nicht so gut und können im schlimmsten Fall Pflanzenteile verbrennen. Wenn es im Juni schon sehr heiß ist, sollten Sie diese Arbeit also lieber in die Abendstunden verlegen.
Arbeiten im Ziergarten und im Blumenbeet
Verblühte Blütenstände von Flieder, Pfingstrosen und Geranie sowie verwelkte Rosenblüten regelmäßig abschneiden.
Alle zweijährigen Blumen wie Bartnelken, Stiefmütterchen, Goldlack und Fingerhut pflanzen Sie jetzt an die in Ihrer Gartenplanung für das kommende Jahr vorgesehenen Stellen. Markieren bzw. Beschriften nicht vergessen!
Wicken, Kapuzinerkresse und Ringelblumen können noch direkt an die gewünschte Stelle ausgesät werden.
Arbeiten im Obstgarten
Halten Sie die Baumscheiben (also einen Bereich von etwa einem Meter Durchmesser rund um den Stamm der Obstbäume) frei von Bewuchs. Eine Mulchschicht schützt den Boden vor dem Austrocknen.
Bei längeren Trockenperioden, wie wir sie in den letzten Jahren hatten, müssen Obstbäume gewässert werden. Ein Apfelbaum benötigt für eine gute Ernte etwa 40 Liter Wasser pro Woche. Keine Panik vor herabfallenden Äpfeln! Mit dem sogenannten Junifall entledigt sich der Apfelbaum lediglich schwachen Früchten.
Merken oder kennzeichnen Sie sich jetzt die am reichsten tragenden Erdbeerpflanzen – von Ihnen nehmen Sie dann später die Ableger zur Vermehrung ab.
Den letzten Rhabarber sollten Sie spätestens Ende des Monats ernten, damit die Pflanzen sich bis zur nächsten Ernte genügend erholen können.
Am frühen Morgen ist im Juni die richtige Zeit für die Ernte der Holunderblüten. Die geernteten Blüten dann vorsichtig am besten über einem weißen Tuch ausschütteln, um sie von Schmutz und kleinen Insekten zu befreien. Dann kurz durch kaltes Wasser ziehen und auf einem Küchenkrepp trocknen lassen. Stellen Sie doch einmal Ihren eigenen Holunderblütensirup oder Gelee her – ein köstlicher Genuss!
Unsere Rezeptvorschläge mit Holunderblüten
Arbeiten im Gemüsegarten
Stellen Sie jetzt Stütz- und Rankgerüste für alle schwer tragenden Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken auf.
Tomaten jetzt regelmäßig ausgeizen und viel gießen (am besten morgens und immer nur den Wurzelbereich). Die unteren Blätter der Pflanze sollten Sie zur besseren Belüftung entfernen. Decken Sie die Tomatenpflanzen vor starken Regenfällen mit einer Schutzfolie ab – die Folie soll die Pflanze dabei möglichst nicht berühren.
Kräuter zum Trocknen sollten jetzt, bevor sie anfangen zu blühen, geerntet werden – sie sind dann am aromatischsten. Ausnahmen sind Thymian und Oregano, diese haben erst nach der Blüte Ihr volles Aroma. Wenn Sie die Triebspitzen von Rosmarin und Lavendel nicht regelmäßig zum Kochen verwenden, sollten Sie beide Kräuter nach der Blüte kräftig stutzen, damit sie nicht von unten verkahlen.
Jetzt können Sie aussäen: Herbst- und Wintersorten wie Radicchio, Lauch und Lagerrüben (Rote Bete). Auch Kräuter wie Dill, Kerbel und Bohnenkraut dürfen jetzt ins Kräuterbeet.
Für den gesamten Garten gilt: im Juni regelmäßig düngen! Gerade wenn die Pflanzen im vollen Wachstum sind, brauchen Sie genügend Nährstoffe.