Zecken – Vorbeugung, Impfung und richtiges Entfernen
Unsere zunehmend kürzeren und wärmeren Winter und heißen Sommer sind das ideale Klima für Zecken. Sie gehören zur Gattung der Milben und gehen bereits bei Temperaturen über 8 Grad Celsius aktiv. Ihr Leibgericht ist Blut. Davon können sie so viel verdrücken, dass ihre Körpergröße um das bis zu 200-fache ansteigt und sie die Größe einer Traube erreichen können!
Diese Tierchen sitzen an schattigen und feuchten Plätzen auf Pflanzenblättern und lassen sich beim Vorbeigehen Ihres „Opfers“ abstreifen. Mit Ihren Vorderbeinkrallen halten sie sich dann an der Haut oder Kleidung fest. Sie können auf der Haut Stunden mit der Suche nach der idealen Einstichstelle verbringen. Ihr Stich (es ist kein Biss) selbst ist schmerzlos. Aber er ist nicht ungefährlich und kann viele Krankheitserreger übertragen!
Zecken haben in Ihrem Speichel zur Verhinderung der Blutgerinnung eine bestimmte Substanz, die zudem schmerzlindernd wirkt. Sie ritzen die Haut ein und stecken ihren Stechrüssel in die Wunde. Dort saugen sie dann immer wieder das austretende Blut ab. Die Krankheitserreger werden allerdings erst nach mehreren Stunden über das Blut übertragen. Daher sollten Zecken so schnell wie möglich entfernt werden.
Am besten ist es natürlich, sie haben erst gar keine Chance, sich festzusetzen.
Tipps zur Bissverhütung
- Tragen Sie möglichst helle Kleidung mit langen Hosen und Ärmeln. Auf ihr sind die kleinen Tierchen am besten sichtbar
- Stecken Sie die Hose in die Socken (ja, das sieht etwas doof aus, ist aber überaus sinnvoll) und das Hemd in die Hose.
- Verwenden Sie Sprühschutzmittel. Es tötet die Tiere nicht ab, wehrt sie aber durch den enthaltenen Geruchsstoff für mehrere Stunden ab. Beachten Sie die Packungsanweisung zur wiederholten Anwendung.
- Führen Sie in Ihrem Erste-Hilfe-Set eine Zeckenkarte mit (Wort verlinken)
- Gehen Sie entlang der Mitte der Pfade und vermeiden Sie den direkten Kontakt mit Sträuchern oder Pflanzenblättern.
- Führen Sie häufige Kleidungskontrollen durch und untersuchen Sie Ihren Körper sorgfältig auf Zecken. Insbesondere Kinder sollten gründlich untersucht werden. Bevorzugte Stichstellen sind: Kniekehlen, der Genitalbereich, Bauchnabel und die Achseln. Bei Kindern sollten Sie auch auf Haaransatz, Hals und hinter den Ohren nachsehen.
- Wenn Sie zu Hause sind, schütteln Sie Ihre Kleidung im Freien gut aus und trocknen Sie sie dann 10 Minuten lang auf der höchsten Temperatureinstellung im Wäschetrockner, um Zecken abzutöten.
- Halten Sie Haustiere von von Zecken befallenen Bereichen fern und überprüfen Sie sie, bevor Sie das Haus betreten.
- mähen Sie regelmäßig den Rasen mähen und lassen Sie Rasenreste und Laub nicht liegen.
- Stellen Sie Gartenmöbel und Kinderspielzeug weit genug entfernt von hohen Wiesen und Waldflächen auf.
Impfung – ja oder nein?
Eine Zeckenimpfung kann nur einen Schutz vor FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis = Hirnhautentzündung mit grippeähnlichen Symptomen) bieten, jedoch nicht gegen Borreliose (bakterielle Infektionskrankheit, ausgelöst durch den Zeckenstich).
Eine Impfung macht Sinn und wird dann empfohlen, wenn Sie sich häufig in der Natur oder in einem gefährdeten Gebiet aufhalten. Also für alle Wald- und Forstarbeiter, Landwirte, Wanderer und Camper.
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, er kann Ihnen alle weiteren Informationen zur Zeckenimpfung geben.
So entfernen Sie eine Zecke richtig
Bleiben Sie ruhig, wenn Sie eine Zecke in der Haut entdecken. Entfernen Sie die Zecke so rasch wie möglich. Die Borreliosebakterien werden von der Zecke erst nach ca. 24 Stunden Verbleib in der Haut übertragen. Bei FSME erfolgt die Infizierung direkt beim Stich, hier kann nur eine Impfung schützen.
Verwenden Sie zum Entfernen einer Zecke eine Zeckenkarte oder eine Zeckenpinzette
Mit einer Zeckenkarte geht es am leichtesten: schieben Sie die Karte mit dem V-förmigen Ausschnitt voran über die Haut, bis sich die Zecke in der Aussparung befindet. Dann heben Sie die Zeckenkarte einfach an und die Zecke ist entfernt.
Mit der Zeckenzange oder einer Zeckenpinzette fassen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Hautoberfläche der Person oder des Tieres an. Dann gleichmäßig nach oben ziehen. Drehen oder ruckeln Sie nicht an der Zecke. Wenn Sie dies tun, kann der Saugrüssel der Zecke von ihrem Körper abbrechen und in der Haut eingebettet bleiben. Verwenden Sie in diesem Fall auch die Pinzette, um die Rüsselteile zu entfernen. Wenn Sie mit einer sauberen Pinzette nicht alle Teile entfernen können, belassen Sie sie in der Wunde und lassen Sie die Haut heilen. In der Regel werden die Teile vom Körper von selbst abgestoßen. Beobachten Sie die Stelle in den nächsten Tagen.
Sobald die Zecke entfernt ist, reinigen Sie den Bereich um den Biss sowie Ihre Hände und die Pinzette mit Alkohol, Jod oder Seife und Wasser.
Wenn eine Person, die von einer Zecke gebissen wurde, zu irgendeinem Zeitpunkt, sogar erst einige Wochen nach dem Entfernen der Zecke , einen Ausschlag oder Fieber entwickelt , suchen Sie einen Arzt auf. Informieren Sie den Arzt über den Stich und wann und wo er höchstwahrscheinlich aufgetreten ist.
Die häufigsten durch Zeckenstiche entstehende Krankheitssymptome sind Fieber und Schüttelfrost, Schmerzen und Hautausschlag. Die Symptome können auch schwerwiegender werden und sogar einen Krankenhausaufenthalt erfordern. Aber je früher eine Krankheit erkannt und behandelt wird, desto weniger wahrscheinlich sind schwerwiegende Komplikationen. Wenn Sie also von einer Zecke gestochen wurden und oben stehende Symptome auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen.