Reinigen und Renovieren einer Holzterrasse
Eine Terrasse oder Balkon aus Holz sieht wunderschön und wohnlich aus. Allerdings ist Holz im Gegensatz zu Materialien wie Waschbeton, Kunststoff oder Stein weniger lange haltbar. Witterungseinflüsse wie Regen, Eis und Schnee sowie die Temperaturunterschiede in den Jahreszeiten lassen die Paneele oft vergrauen. Es können sich auch kleine Risse bilden.
Daher sollte eine Überprüfung sowie Reinigung und/oder Renovierung regelmäßig vorgenommen werden, um den Wert Ihrer Immobilie zu erhalten und die gefahrlose Benutzung zu gewährleisten.
Wir zeigen Ihnen 1fach clevere Schritte zur Aufarbeitung Ihrer Holzterrasse:
- Inspektion und Reparatur von Schäden
- Reinigung
- Schleifen
- Ölen / Versiegeln
Nicht alle Reparaturprojekte müssen alle Schritte enthalten. Eine ordentliche Renovierung Ihrer Holzterrasse kann in ein oder zwei Wochenenden durchgeführt werden und verwandelt eine triste, stumpfe alte Holzterrasse wieder in einen lebendigen, schönen Wohnbereich im Freien!
Inspizieren und Reparieren
Der erste Schritt sollte eine gründliche Inspektion sein. Überprüfen Sie die Holzterrasse auf lose Bretter oder Nägel sowie verrottendem oder stark gespaltenem Holz. Diese Inspektion sollten Sie einmal im Jahr durchführen, am besten bevor die Gartenmöbel herausgeholt oder nachdem Sie sie für den Winter eingelagert haben.
Wenn Sie ein beschädigtes oder morsches Brett oder andere Komponenten ersetzen müssen, führen Sie die erforderlichen Reparaturen zuerst durch, bevor Sie weitermachen.
Der genaue weitere Arbeitsverlauf hängt von der aktuellen Oberfläche Ihrer Holzterrasse und Ihren Wünschen nach der Renovierung ab.
Wenn Sie eine lackierte oder gestrichene Holzterrasse haben und eine gebeizte Terrasse möchten, müssen Sie zuerst die Farbe oder den Lack mit einem chemischen Abbeizmittel von der Oberfläche abziehen. Anschließend wird vor dem Auftragen der Beize gereinigt und geschliffen. Wenn Sie die Terrasse jedoch nur (neu) streichen möchten, ist der Vorgang relativ einfach: reinigen und schleifen, dann neu streichen.
Wenn Ihre Terrasse mit einer klaren Versiegelung oder einem transparenten oder halbtransparenten Holzlack versehen ist, können Sie die Oberfläche je nach Holzart (dazu später mehr) einfach reinigen, ohne sich um einen Abbeizmittel zu kümmern.
Reinigen
Die Tiefenreinigung des Holzes ist ein wichtiger Schritt beim Nacharbeiten, aber Sie müssen hier bei der Wahl des richtigen Mittels vorsichtig sein.
Zuerst sollten Sie mit einem Besen groben Schmutz entfernen. Danach erfolgt die gründliche Reinigung mit Wasser. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten:
Reinigung mit Gartenschlauch und Schrubber oder Bürste
Bei leichten Verschmutzungen mischen Sie heißes Wasser mit einigen Spritzern Spülmittel und reinigen Sie die Dielen mit einem Schrubber oder einen Bürste mit festen Borsten. Anschließend mit dem Gartenschlauch gut abspülen.
Hartnäckigere Flecken beseitigen Sie mit Soda (Natron). Mischen Sie daraus mit Wasser einen dicken Brei, den Sie auf die stark verschmutzten Stellen auftragen. Zwei Stunden einwirken lassen und dann wieder mit dem Gartenschlauch abspülen.
Wenn Sie einen Entgrauer verwenden wollen, müssen Sie dazu zunächst die Dielen mit dem Gartenschlauch komplett einnässen. Das Holz muss komplett nass sein, bevor Sie das Mittel mit einem Flächenpinsel gleichmäßig auftragen. Nach der auf dem Produkt angegebenen Einwirkzeit erfolgen dann die Reinigung mit Schrubber oder Bürste und ein Nachspülen.
Reinigung mit einem Hochdruckreiniger
Nicht alle Holzarten sind zur Reinigung mit dem Hochdruckreiniger geeignet. Bei weichen Hölzern kann der zu starke Wasserdruck die Oberfläche Ihrer Holzpaneele beschädigen.
Wenn Sie zum Reinigen von Holz einen Hochdruckreiniger verwenden, verwenden Sie immer den Terrassenaufsatz und den niedrigsten Wasserdruck, der dennoch eine effektive Reinigung ermöglicht.
Lassen Sie nach der Reinigung die Holzterrasse mindestens 24 Stunden komplett durchtrocknen, damit sich beim nächsten Behandlungsschritt keine Fäulnis unter der Farbe bilden kann.
Schleifen
Das Schleifen eines Decks vor dem Nacharbeiten wird empfohlen, wenn die Bretter rau und/oder stark sonnenbeschädigt sind. Wenn sich die Oberfläche des Holzes in einem relativ guten Zustand befindet, können Sie nur das Geländer (falls vorhanden) schleifen und möglicherweise beschädigte oder verfärbte Bereiche partiell schleifen. Glatte Handläufe sind wichtig, um Splitter zu vermeiden.
Das Schleifen von Holzpaneelen ist mit einem Exzenterschleifer am einfachsten, aber das richtige Schleifpapier ist für gute Ergebnisse unerlässlich. Bei zu feinem Schleifpapier bleiben die Holzporen mit feinem Staub gefüllt, der dann das Eindringen der Beize in das Holz verhindert. Das Schleifen mit zu grobem Papier kann das Holz beschädigen, insbesondere bei weicheren Hölzern wie Zedernholz.
Verwenden Sie Schleifpapier mit einer Körnung von 60 oder 80 auf den Terrassenbrettern und Schleifpapier mit einer Körnung von 80 oder 100 für die Geländer. Wischen Sie alle Oberflächen nach dem Schleifen gründlich trocken ab. Waschen Sie das Deck nicht erneut, da dies die Holzmaserung erhöht und die gerade geschliffenen Oberflächen wieder aufraut. Wenn es in der Zwischenzeit regnet, lassen Sie das Deck einfach vollständig trocknen, bevor Sie es nacharbeiten. Sie müssen nicht erneut schleifen.
Finish mit Holzöl
Eine Behandlung mit Öl (muss regelmäßig wiederholt werden!) versorgt die Terrassenbretter mit Feuchtigkeit und verhindert so Rissbildung und Vergrauen. Die Maserung des Holzes bleibt dabei sichtbar und wird durch das Öl noch hervorgehoben.
Ein Finish mit Lack oder Lasur ist für Terrassenböden nicht so gut geeignet, weil die Farbe durch die intensive Nutzung schnell abblättert.
Holzöl auswählen
Je nachdem, ob die Farbe Ihrer Holzterrasse möglichst unverändert bleiben soll oder ob Sie eine etwas dunklere Tönung erreichen möchten, wählen Sie Ihr Holzöl aus.
Transparentes Öl frischt lediglich die Farbe des Holzes wieder auf und bringt die Maserung wieder hervor. Ein getöntes Holzöl schützt und färbt zugleich, die Holzmaserung bleibt auch hier sichtbar, wird aber durch die Farbe noch intensiviert.
Alle Holzöle dringen in das Holz ein, glätten die Oberfläche der Paneele und machen die Bretter wasser- und schmutzabweisend. Sie schützen außerdem vor Vergrauung.
Auswahl des richtigen Pinsels
Normalerweise ist es am besten, die Oberfläche des Hauptdecks mit einem Lasurpinsel oder mit einer Öl/Wachsrolle aufzutragen. Auch der Einsatz eines Baumwolllappens oder eines Farbkissenapplikators ist möglich.
Reinigen Sie die Pinsel und Farbrollen anschließend sofort mit Terpentineratz oder einem speziellen Pinselreiniger. Entsorgen Sie ölige Lappen ordnungsgemäß, um eine Brandgefahr zu vermeiden.
Das Öl auftragen
Bewölktes und windstilles Wetter ist ideal zum Ölen der Holzterrasse. Bei zu heißem und sonnigem Wetter trocknet das Öl zu schnell und kann nicht tief genug in die Holzoberfläche eindringen.
Ölen Sie immer nur drei Bretter (je nach Länge) und wiederholen Sie danach den Vorgang gleich noch einmal. Arbeiten Sie sich so langsam über die gesamte Fläche vor.
Die frisch geölte Terrasse sollte dann ein bis zwei Tage Zeit zum Trocknen erhalten. Während dieser Zeit sollten Sie die Paneele nicht betreten und auch keine Möbel oder Pflanzkübel darauf abstellen.
Und jetzt: genießen!
Das Endergebnis Ihrer harten Arbeit ist eine wunderschön nachgearbeitete Holzterrasse. Wenn Sie die richtigen Vorbereitungs- und Anwendungstechniken zusammen mit hochwertigen Materialien verwenden, erhalten Sie ein dauerhaftes und schönes Endergebnis. Zeit, den Grill anzuheizen und mit Freunden und Familie das neue „Wohngefühl“ zu feiern!
Danke für die Tipps, haben ein neues, altes Haus gekauft und sind am Renovieren, da ist auch eine Holz Terrasse vorhanden, ziemlich heruntergekommen. Hoffe aber das es mit den Tricks wieder wie neu ausschaut.
Lg Alisa