Osterbräuche: Ostereier färben
Jedes Jahr zur Osterzeit freuen wir uns wieder besonders auf die bunten Ostereier. Sie schmücken jedes Nest und eignen sich auch wunderbar zum Verstecken im Garten oder während des Osterspaziergangs – und natürlich schmecken sie auch!
Doch woher kommt der Brauch des Ostereierfärbens überhaupt? Ging es nur darum, bunte Farben in das Osternest zu bringen? Weit gefehlt! Der Brauch des Färbens gekochter Eier ist viel älter: er geht zurück bis ins Mittalter!
Damals waren die Menschen streng gläubig und die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag wurde streng eingehalten, Während dieser Zeit war es bekanntlich verboten, Fleisch zu essen. Aber auch Eier, Milch, Käse und Sahne fielen unter das Abstinenzgebot.
Den Hühnern war das natürlich egal – sie legten trotzdem weiter täglich ihre Eier, die nun jedoch 40 Tage lang haltbar gemacht werden mussten. Es gab noch keine Kühlschränke, in denen man die Eier aufbewahren konnte. Daher wurden die Eier einfach hartgekocht. Um danach feststellen zu können, welche davon die ältesten waren, färbte man die Eier zusätzlich ein. 1fach clever, oder?
Die Tradition des Eierfärbens ist bis heute erhalten geblieben. Doch damals hatte man natürlich keine große Auswahl an fertigen Farben in Pulver- oder Tablettenform. Die Eier wurden mit dem, was die Natur zu bieten hat gefärbt und anschließend mit Speck abgerieben und so zum Glänzen gebracht.
Ostereier färben? Natürlich!
Nicht nur die Kinder freuen sich jedes Jahr wieder auf das Eierfärben an Ostern. Versuchen Sie es doch heuer einmal mit Naturfarben. Sie werden staunen, welch schöne Farben rote Bete, Kurkuma und Co. zum Vorschein bringen. Probieren Sie es doch einfach einmal!
Unser Tipp: Naturfarben machen die Eier oft etwas blasser als synthetisch hergestellte Farbstoffe. Geben Sie daher in das Färbewasser immer zwei Esslöffel Essig. Die im Essig enthaltene Säure löst den in der Eierschale enthaltenen Kalk an und die Farbe wird so besser aufgenommen.
Achten Sie darauf, dass die Eier vor dem Färben möglichst Zimmertemperatur haben. Die Kochzeit liegt dann bei einem Ei der Größe M bei ca. 6-7 Minuten, bei Größe L bei ca. 8-9 Minuten. Die Zeit läuft ab dem Einlegen der Eier in das kochende Färbewasser.
Rote Eier
Rote Ostereier erhalten Sie mit roter Bete. Kochen Sie einen Sud aus zwei roten Beten und 750ml Wasser. Dann entfernen Sie die Beten und kochen die Eier in dem Sud.
Gelbe Eier
Gelb werden die Ostereier mit Kurkuma. Einen guten Esslöffel (ca. 20g) Kurkuma im Färbewasser aufkochen und die Eier darin hartkochen.
Grüne Eier
Kochen Sie 250g gehackten Spinat in 750ml Wasser für ca. 10 Minuten. Entfernen Sie den Spinat und kochen Sie die Eier im Spinatsud.
Blaue Eier
Für blau gefärbte Eier kochen Sie diese in Blaubeer- oder Holundersaft.
Schrecken Sie die selbst gefärbten Eier nicht ab!
Damit die gefärbten Eier anschließend einen schönen Glanz erhalten, reiben Sie sie nach dem Färben mit einem Stück Speckschwarte ein oder mit etwas Öl, das Sie auf ein Stück Küchenkrepp geben. Das Fett macht die Farben leuchtender und sorgt außerdem für eine etwas längere Haltbarkeit der Eier, weil es sich wie eine Schutzschicht über die Schale legt.