Gartenmöbel reinigen und pflegen
Sobald die Sonne stark genug ist, uns mit ihren Strahlen zu wärmen, zieht es uns nach draußen. Selbst wenn es nur ein Viertelstündchen ist – das Sitzen in der Sonne lädt unsere Batterien wieder auf und setzt Glückshormone frei. Vielleicht ergibt sich ja auch schon Gelegenheit für den ersten Grillabend mit Freunden?
Höchste Zeit, die Gartenmöbel aus dem Keller oder Abstellraum zu holen und wieder ins Freie zu bringen. Doch der lange Winter und vielleicht auch der Zahn der Zeit haben schon an Tisch und Bank genagt: sie brauchen eine Frischzellenkur!
Dabei ist es nicht immer notwendig, den Gartenmöbeln mit der Chemiekeule zu Leibe zu rücken – schon unsere Großmütter hatten viele 1fach clevere Tricks, wie man auch hartnäckigen Verschmutzungen und Verfärbungen mit natürlichen Mitteln Herr werden kann.
Gartenmöbel aus Kunststoff
Gartenmöbel aus Kunststoff werden durch den Einfluss von Sonneneinstrahlung und der Ablagerung von Schmutz und Staub schnell grau. Dieser Schmutzschleier ist nur sehr schwer zu entfernen.
Sie sollten die Möbel jedoch auf gar keinen Fall mit Scheuermilch behandeln: diese enthält winzige Schleifpartikel, die die relativ weiche Oberfläche der Kunststoffmöbel angreift und lauter winzige Kratzer hinterlässt. Die Möbel sehen dann stumpf aus und haben ihre schützende Schicht verloren.
Versuchen Sie es besser so:
- Oft reicht Wasser schon zur Reinigung aus. Sie können bei Kunststoff Gartenmöbeln im Gegensatz zu Holzmöbeln problemlos den Hochdruckreiniger zu Hilfe nehmen. Wählen Sie nicht die Stufe mit dem höchsten Druck, damit die Möbel nicht brechen. Wichtig: nach dem sorgfältigen Reinigen mit Wasser die Möbel mit einem fusselfreien Tuch gut trockenreiben.
- Für hartnäckigere Verschmutzungen mischen Sie Essigessenz im Verhältnis 1:5 unter das Wasser. Verwenden Sie Handschuhe, die Essigessenz ist reizend und greift Ihre Hände an
- Auch Backpulver oder Soda (Natron) im Putzwasser hilft gegen Flecken auf Kunststoff-Gartenmöbeln. Bei leichten Verschmutzungen genügt ein Päckchen Backpulver im Putzwasser, bei stärkerer Verschmutzung stellen Sie eine Paste her (siehe Anleitung bei den Holzmöbeln) und tragen Sie diese auf die Möbel auf. Gut einwirken lassen und dann mit klarem Wasser abspülen und nachtrocknen.
- Zitronensäure hilft gegen Gilbflecken. Entweder halbieren Sie eine Zitrone und verwenden die Hälften direkt als Reinigungsmittel oder Sie pressen den Saft aus und tragen ihn mit einem weichen Baumwolltuch auf die Flecken auf. Werfen Sie die Zitronenenschalen nicht weg! Sie sind prima geeignet, um damit die Armaturen an Dusche, Badewanne und Waschbecken auf Hochglanz zu bringen: einfach mit den Schalen abreiben, nachpolieren, fertig!
- Beim Einsatz von handelsüblicher Zahnpasta sollten Sie vorsichtig vorgehen: verwenden Sie nur Zahnpasta ohne Kügelchen oder Schleifpartikel und testen Sie die Wirkung zunächst an einer unauffälligen Stelle. Sie können entweder aus Zahnpasta und Wasser einen Reinigungsbrei herstellen oder diese direkt mit einem Tuch auf die verschmutzten Stellen auftragen. Anschließend wieder mit Wasser abspülen und abtrocknen.
Gartenmöbel aus Holz
Gartenmöbeln aus Holz – und dabei ist es egal, ob es sich um Hartholz oder Weichholz handelt – müssen regelmäßig gereinigt und geölt werden. Als ideal gilt: Anfang, Mitte, Ende. Das bedeutet also, wenn Sie Ihre Holzmöbel zu Beginn der Gartensaison, im Hochsommer und vor dem Einmotten im Herbst reinigen und ölen, wäre das optimal. Einmal pro Saison ist aber das Minimum!
Aber: Finger weg vom Hochdruckreiniger! Anders als bei Kunststoffmöbeln ist der Einsatz eines Hochdruckreinigers bei Holzmöbeln tabu. Der hohe Druck zusammen mit dem Einsatz von heißem Wasser würde das Holz nachhaltig und irreparabel schädigen.
Unsere Reinigungsvorschläge:
- Mit einer milden Seifenlauge, hergestellt aus lauwarmem Wasser und am besten einer Naturseife (sie enthält pflanzliche Öle) können Sie normale Verschmutzungen von Ihren Holzmöbeln gut entfernen. Danach gut nachtrocknen!
- Eine tolle Kombination für normale Verschmutzung ist duftendes Orangen-Öl-Wasser. Geben Sie in einen kleinen Eimer ca. drei Liter heißes Wasser. Dazu kommen 200ml Öl (einfaches Speiseöl) sowie der Saft von zwei Orangen. Gut verquirlen und das Ölwasser großzügig mit einem Baumwolltuch, Schwamm oder einer weichen Bürste auf die Holzmöbel auftragen – dabei immer in Richtung der Maserung reiben.
- Für hartnäckigeren Schmutz und Grünspan stellen Sie einen Stärke-Sodabrei her. Dafür rühren Sie einige Esslöffel handelsübliche Speisestärke mit kaltem Wasser an. Bringen Sie nun fünf Liter handwarmes Wasser mit 100g Sodapulver (auch als Natron bekannt) und der Stärke-Wassermischung in einem großen Topf zum Kochen. Lassen Sie alles einmal aufkochen, es entsteht dann ein Brei. Diesen tragen Sie noch warm mit einem breiten Pinsel auf Ihre Holzmöbel auf und lassen das Ganze ca. fünf Stunden einwirken. Dann mit klarem Wasser nachspülen – das geht am besten mit dem Gartenschlauch
- Wenn wirklich nichts mehr hilft, müssen Sie die Holzmöbel abschleifen. Verwenden Sie dazu Schleifpapier mit einer 100er Körnung und entfernen Sie danach die Partikel mit einer weichen Bürste
Anschlußbehandlung mit Öl:
Nach der gründlichen Reinigung Ihrer Gartenmöbel aus Holz folgt das Einölen oder Lasieren.
Dabei wird ein holzschützendes Öl (zum Beispiel Leinöl) so lange mit der Maserung auf die Holzmöbel aufgetragen, bis diese kein Öl mehr aufnehmen. Der Vorgang des Ölens muss öfter vorgenommen werden, da Öl tiefer in das Holz einzieht als eine Lasur. Der Pflegeaufwand und die Wiederholungsrate beim Ölen ist also höher.
Alternativ können Sie die Gartenmöbel aus Holz auch mit einer Lasur behandeln. Sie bringt die natürliche Holzstruktur wieder schön zum Vorschein. Ein Lasurvorgang pro Saison ist hier ausreichend.
Gartenmöbel aus Metall
Am wenigsten Pflegeaufwand haben Sie in der Tat bei Gartenmöbeln aus Aluminuim, beschichtetem Eisen oder Stahl. Diese Möbel werden in der Regel versiegelt geliefert, d.h. sie sind bereits mit einem Überzug aus Klarlack, einer Pulverbeschichtung oder Farbe versehen. Das macht sie für mehrere Jahre wetterfest und verhindert Rostbildung.
Zur Reinigung genügt eine milde Seifenlauge, hergestellt aus handwarmem Wasser mit Ihrer Lieblings-Naturseife oder Kernseife. Trocknen Sie Ihre Gartenmöbel aus Metall nach dem Reinigen unbedingt gut ab! Am besten verwenden Sie dafür ein Tuch aus Baumwolle.
Von Zeit zu Zeit freuen sich Ihre Metallmöbel auch über eine „Politur“ mit Autowachs.