Zelten im Garten – ein Abenteuer für Groß und Klein
Es muss nicht immer ein Urlaub im Freizeitpark oder eine Fernreise sein – manchmal genügt schon ein Campingabenteuer im Garten, um gemeinsame Erinnerungen zu schaffen.
Manchmal ist eine große und teure Urlaubsreise aus finanziellen oder organisatorischen Gründen einfach nicht möglich. Beide Elternteile können nicht gemeinsam Urlaub nehmen oder ein Familienmitglied braucht Pflege und Aufsicht. Vielleicht haben Sie auch Haustiere, die sich nicht so einfach woanders unterbringen lassen.
Warum also nicht einfach im Garten zelten?
Sicher, Ihr Garten oder Hinterhof ist nicht gerade die Wildnis im Niemandsland, aber ein großartiger Ausgangspunkt, um Kinder auf größere Abenteuer vorzubereiten. Dazu bietet das Zelten im Garten eine Möglichkeit, auszutesten, ob Sie und Ihre Kinder generell Spaß am Camping haben. Sie brauchen keine Angst zu haben, etwas beim Packen zu vergessen und haben jederzeit die Möglichkeit, in die „Zivilisation“ im Haus zurückzukehren.
Außerdem macht es Spaß, Handys und Tablets einmal für ein paar Tage zurückzulassen und den Geräuschen der Nacht draußen zu lauschen. Es fördert das Gefühl von Abenteuer und eine positive Beziehung zur Natur.
Die folgenden sieben Regeln und Vorschläge machen Ihre Campingreise in den Garten oder Hinterhof zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
1. Lassen Sie die Kinder den Campingplatz einrichten
Am wichtigsten ist es, von Anfang an sicherzustellen, dass diese ersten Camping-Erlebnisse so positiv, stressfrei und locker wie möglich sind. Ihre Kinder müssen sich als Teil davon fühlen. Wenn sie das Zelt aufbauen, dauert es vielleicht doppelt so lange – egal! Lassen Sie Ihre Kinder die Zeltstangen zusammenbauen, die Heringe einklopfen und die Thermomatten und Schlafsäcke auslegen. Je mehr ein Kind machen darf, desto mehr wird es das Ereignis genießen.
Wir müssen uns daran erinnern, dass Erwachsene und Kinder in verschiedenem Tempo agieren. Passen Sie Ihre Erwartungen im Urlaub an das Tempo der Kinder an.
2. Stellen Sie sicher, dass das Zelt sicher aufgebaut ist
Egal wie kurz oder lange dieser Campingausflug im Garten ist: er ist der ideale Ausgangspunkt für die richtige Erklärung, dass das Zelt nicht nur der Ort ist, an dem sie nachts schlafen, sondern auch, dass es sie vor möglichen Gefahren wie schlechtem Wetter oder Insekten schützt.
Wenn das Kind versteht, dass das Zelt für die nächste Zeit ein Zuhause ist, wird Camping für ängstliche Kinder weniger bedrohlich.
3. Vermitteln Sie praktische Tipps rund um das Verhalten in der Natur
Zeigen Sie den Kindern, wie man verantwortungsvoll mit Wasser umgeht, das Badezimmer im Freien benutzt und den Abfall ordnungsgemäß entsorgt. Auch wenn die Toilette und Dusche im nahen Haus sind, kann man zumindest Grundlagen vermitteln, wie beispielsweise nach dem Aufräumen und Verlassen des Campingplatzes keine Spuren zu hinterlassen.
Wie löschen wir ein Feuer richtig? Wie gehen wir mit dem Restmüll um, den das Feuer gemacht hat? Wie können wir das Zelt richtig abbauen und wegstellen?
Eltern haben nur eine begrenzte Zeit, bevor die Freunde und Gleichaltrigen des Kindes einen größeren Einfluss auf den Alltag haben als Sie. Wenn das Kind bis dahin jedoch bereits die Erfahrung gemacht hat, dass es toll ist nach draußen zu gehen, sich die Hände schmutzig zu machen oder Grasflecken auf den Hosen zu bekommen, wird diese Liebe zur Natur tief verwurzelt und auch an andere Kinder weitergegeben.
4. Lagerfeuer? Beachten Sie die Vorschriften
Es ist wichtig, die Brandbeschränkungen und -vorschriften in der Nachbarschaft zu kennen. In einigen Gegenden ist offenes Feuer generell nicht erlaubt, manchmal auch nur während der heißen Sommermonate oder während einer lange anhaltenden Dürre verboten.
Sollte sich Ihr Garten oder Hinterhofcampingplatz in einer aktiven Brandschutzzone befinden, gibt es Alternativen.
Verwenden Sie zum Beispiel einen Campinggrill oder Gaskocher. Und das Herausbringen des Kohle- oder Gasgrills ist auch nicht das Ende der Welt.
Planen Sie das Familienessen so, dass es hauptsächlich Dinge enthält, die über dem Feuer zubereitet werden können: Würstchen, Stockbrot und als Nachtisch dürfen natürlich die Marshmallows nicht fehlen!
5. Denken Sie daran, dass es auch im Garten Gefahren gibt.
Angesichts der ansteigenden Zeckenpopulation in den letzten Jahren, ist es wichtig zu bedenken, dass Kinder nicht in der absoluten Wildnis sein müssen, um auf diese kleinen Plagegeister zu stoßen.
Verwenden Sie daher regelmäßig Sonnenschutz und Insektenschutzmittel, kleiden Sie sich angemessen für den Außenbereich und überprüfen Sie am Ende eines jeden Tages, ob sich keine Zecken festgesetzt haben.
Viele wertvolle Hinweise rund um das Thema Zecken, wie Sie vorbeugen und sie richtig entfernen, finden Sie in unserem Beitrag hier.
6. Planen Sie verschiedene Aktivitäten
Schatzsuche
Organisieren Sie eine Schatzsuche für die Kinder mit Hinweisen, die sie durch den Garten zu einem vorher deponierten Schatz (z.B. einer Kiste mit einem Schokoriegel für jeden) führen. Erstellen Sie eine Schatzkarte und markieren Sie darin Stellen im Garten (Schaukel, Garage, Blumenbeet usw.). Verwenden Sie auch geografische Richtungen, die mit einem Kompass richtig ermittelt und einer bestimmten Anzahl an Schritten abgezählt werden müssen. Sie können Schatzkarten auch aus dem Internet herunterladen.
Lagerfeuerlieder singen
Vielleicht spielt jemand von Ihnen Gitarre oder Mundharmonika?
Wählen Sie bekannte Lieder aus, die die Kinder bereits kennen. Nutzen Sie aber auch die Gelegenheit, um den Kindern einige neue Lieder beizubringen. Vielleicht ist das die Gelegenheit, ein „Familienlied“ zu einer bekannten Melodie mit eigenem Text zu kreieren, das in Zukunft immer gemeinsam gesungen werden kann!
Erzählen Sie Lagerfeuergeschichten
Wenn es Zeit ist, sich auf den Schlaf vorzubereiten, unterhalten Sie die Familie am Feuer mit einigen Lagerfeuergeschichten. Für ältere Kinder können diese Geschichten etwas unheimlicher gestaltet werden, wenn man dabei mit einer Taschenlampe gestikuliert. Wenn Ihre Kinder jünger sind, können Sie eine Geschichte erzählen, in der jede Person am Lagerfeuer der Fabel etwas hinzufügt. Begrenzen Sie für jede Person die Anzahl von Wörtern oder die Sprechzeit, die der Kreisgeschichte hinzugefügt werden kann, um mehr Spaß zu haben. Ermutigen Sie die Kinder, ihre eigenen Geschichten zu erfinden und sie der Gruppe zu erzählen.
Nachtwanderung durch die Nachbarschaft
Starten Sie bei Sonnenuntergang zu einer Erkundungstour durch die nähere Umgebung. Gibt es in der Nähe Straßen, die Sie noch nie betreten haben, oder einen Park, den Sie noch nie besucht haben? Jetzt ist die Zeit, sie zu erkunden. Wenn Sie einen Kompass oder eine Karte oder sogar ein GPS auf Ihrem Telefon haben, planen Sie einen Kurs vor und prüfen Sie, ob Ihre Kinder darin navigieren können.