Obst und Gemüse lagern und konservieren
Das ganze Jahr über haben Sie gesät, gepflanzt, gegossen und gedüngt. Alles, um in den Beeten, an Sträuchern und Bäumen eine möglichst reiche Obst- und Gemüseernte zu erhalten.
In den Sommermonaten und vor allem im September werden Sie dann für Ihre Mühe belohnt: es ist Erntezeit! Und natürlich schmecken Obst und Gemüse ganz frisch aus dem Garten am allerbesten. Sie werden allerdings kaum in der Lage sein, die komplette Ausbeute zeitnah zu verzehren. Außerdem wollen wir uns ja den Geschmack des Sommers möglichst lange bewahren! Es gibt doch nichts Schöneres als in den kommenden kalten Monaten ein Glas Marmelade, eingemachte Früchte oder Tomatensauce zu öffnen und sofort auf eine genussvolle Zeitreise zurück in die warmen Tage zu gehen!
Finden Sie hier unsere 1fach cleveren Tipps zum Lagern und Konservieren Ihrer wertvollen Gartenschätze:
Einlagern
Viele Obst- und Gemüsesorten können über viele Monate gelagert werden. Dabei ist zu beachten, dass der Lagerraum sehr kühl sein sollte (idealerweise nicht mehr als 10 Grad Celsius). Die meisten modernen Keller sind dafür leider zu warm. Alternativ kann das Obst und Gemüse in einem Gartenschuppen, in einer Garage oder einem Erdkeller gelagert werden. Karotten, Kartoffeln, Kohl, Kürbisse, Äpfel und Birnen kommen so problemlos über die ersten Wintermonate.
Wichtig! Niemals Obst und Gemüse zusammen in einem Raum oder Schuppen lagern! Das Obst sondern Ethylen ab. Dieses Gas greift das Gemüse an und lässt es weich werden und verderben.
Einfrieren
Eine sehr einfache und praktische Methode des Haltbarmachens von Obst und Gemüse ist das Einfrieren. Nachteil: man muss genügend Platz bzw. eine genügend große Gefriertruhe dafür haben.
Am besten funktioniert das Einfrieren, wenn man das gewaschene, vorgeschnittene und ggf. blanchierte Obst und Gemüse zunächst auf einem Tablett ausbreitet und vorfriert. Die Stücke können so schneller durchfrieren und die Nährstoffe bleiben erhalten. Zudem kleben die Obst- und Gemüsestücke nicht aneinander und lassen sich später besser portionieren. Dann in kleinere Beutel oder Behälter umfüllen und mit Inhalt und Einlagerungsdatum beschriften. Eingefrorenes Obst und Gemüse sollte nicht länger als 6 Monate gelagert werden.
Dörren und Trocknen
Das Haltbarmachen durch Entziehen von Flüssigkeit gehört zu den ältesten Methoden der Konservierung von Lebensmitteln. Früher musste diesen Prozess die Sonne übernehmen, heute können wir ihn im Backofen oder Dörrautomaten wesentlich beschleunigen. Nachteil: es gehen viele Vitamine verloren und er benötigt noch immer sehr viel Zeit.
1fach clever: selbstgemachte Gemüsebrühe
Einfach verschiedenes Gemüse (es können auch Gemüsereste verwendet werden), z.B. Zwiebeln, Karotten, Sellerie, Lauch, Knoblauch, Petersilie, Petersilienwurzel durch die feine Scheibe eines Fleischwolfes drehen oder im Mixer oder der Küchenmaschine fein zerkleinern. Pro Kilogramm Gemüse etwa 20-30g Salz hinzugeben (das Salz kann auch komplett weggelassen werden).
Dann die Mischung dünn auf eines oder mehrere Backbleche (mit Backpapier ausgelegt) streichen. Im Ofen bei 70°C Umluft ca. 8 Stunden trocknen, dabei die Ofentür mit dem Stiel eines Kochlöffels einen Spalt offen halten, damit die Feuchtigkeit schneller entweichen kann.
Nach dem Trocknungsprozess das Pulver nochmals im Mixer auf höchster Stufe fein zerkleinern und in Schraubgläsern dunkel und trocken lagern. Die Mischung hält sich mehrere Monate und Sie haben für Suppen und Saucen stets selbstgemachte Gemüsebrühe zur Hand.
Einkochen
Obst, Gemüse sowie ganze Gerichte und sogar Kuchen können problemlos eingekocht und so für viele Monate und sogar Jahre haltbar gemacht werden. Vielleicht dachten Sie bisher, dass das Einkochen sehr kompliziert und zeitaufwändig ist – aber es ist wirklich ganz einfach! Wenn dann die ersten Gläser mit Köstlichkeiten aus dem Garten erst in der Vorratskammer stehen, wird Sie sicher auch das Einmachfieber packen.
Einkochen kann man in Gläsern mit Schraub- oder zweiteiligem Metallverschluß oder in Weckgläsern mit Glasdeckel, Einweckgummi und Klammern. Der Einkochvorgang selbst kann im Backofen und sogar im Schnellkochtopf erfolgen. Die sicherste und erfolgreichste Methode ist jedoch das Einkochen mit einem speziellen Einkochtopf. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen, mit Thermostat und Entsafterfunktion oder ohne. Wenn Sie größere Mengen an Obst und Gemüse haltbar machen möchten, lohnt sich die Anschaffung aber in jedem Fall.
Eine weitere Möglichkeit ist das Herstellen von Konfitüre, Marmeladen oder Chutneys. Das zerkleinerte oder pürierte Obst und Gemüse wird dabei unter Zugabe von Zucker und Pektin aufgekocht und noch heiß in saubere Gläser abgefüllt. Der Einkochvorgang kann hier entfallen, da sich in den Gläsern durch die Heißeinfüllung ein Vakuum bildet und der hohe Zuckeranteil den Inhalt konserviert.
Einlegen
Das Einlegen von Gemüse zum Konservieren bedeutet einfach, einen Sud aus Essig, Wasser, Zucker und Gewürzen herzustellen. Das gewaschene, ggf. zerkleinerte Gemüsewird dann in saubere Vorratsgläser gefüllt und mit dem heißen Sud bis zum Rand aufgefüllt.
Milchsauer vergorenes Konservieren kennt man vor allen Dingen vom Haltbarmachen von Weißkohl zu Sauerkraut. Das Gemüse wird hierbei unter Zugabe von Salz luftdicht verschlossen und über Wochen einem natürlichen Gärprozess ausgesetzt.